Zwei Wörter, ein Motto: Safety First! Im Wintersport steht Sicherheit an erster Stelle. Egal, ob auf den präparierten Pisten, Skirouten oder im freien Gelände – hier erfährst du alles Wichtige, um deinen Skitag sicher zu gestalten. Von Notrufnummern und Pistenrettung bis zu Sicherheitsmaßnahmen und Lawinenvorkehrungen stellen wir dir alle relevanten Informationen zur Verfügung. Mit unseren Tipps und Tools bist du bestens gerüstet.

Notrufnummern

Die wichtigsten Notrufnummern im Überblick:

  • Arzt: +43 (0) 5256 6423
  • Polizei: +43 (0) 59133 7104 oder 133
  • Rotes Kreuz: 144
  • Feuerwehr: 122
  • Bergrettung – Alpinnotruf: 140
  • Euronotruf: 112

Pistenrettungs­karte

Mit unserer Pistenrettungskarte bist du versicherungstechnisch auf der sicheren Seite: Sie beinhaltet die kostenlose Bergung und Versorgung im gesamten gesicherten Skigebiet von Gurgl und Sölden während des regulären Skibetriebs. Sie kann beim Kauf im Online-Skiticketshop zum kleinen Preis dazugebucht werden.

Sicherheits­maßnahmen im Skigebiet

Alles, was sichtbar ist – und Vorkehrungen, die im Hintergrund ablaufen.

  • Pistenmarkierungen, Hochsicherheitszäune: Unser umfangreiches Sicherheitskonzept umfasst neben den Pistenmarkierungen auch Polsterungen an Liftstützen und Schneekanonen sowie Absturzsicherungen an den Pistenrändern. Dazu haben wir hochtechnische Fangnetze entwickelt, die täglich kontrolliert werden.
  • Lawinenkommission: Unsere unabhängige und weisungsfreie Lawinenkommission kommt täglich zur Einschätzung und Lagebesprechung zusammen. Wenn nötig, wird in der Früh gesprengt, um Hänge von ihrer gefährlichen Schneelast zu befreien.
  • Gesperrte Lifte/Pisten: Auch wenn man auf den ersten Blick vielleicht nicht nachvollziehen kann, warum eine Piste gesperrt ist – es gibt immer einen sicherheitsrelevanten Grund. Sie sind zu diesem Zeitpunkt leider notwendig, um die Sicherheit von dir und den Mitarbeiter:innen nicht zu gefährden.

FIS-Regeln

Alle Wintersportler:innen sollten sich so verhalten, dass niemand gefährdet oder geschädigt wird.

Jede:r Pistenbenutzer:in muss auf Sicht fahren und seine:ihre Geschwindigkeit sowie Fahrweise dem eigenen Können, dem Gelände, den Schnee- und Witterungsverhältnissen und der Verkehrsdichte anpassen.

Der:die von hinten kommende Wintersportler:in muss seine:ihre Fahrspur so wählen, dass die vor ihm befindlichen Personen nicht gefährdet werden.

Überholen ist von oben oder unten, rechts oder links erlaubt, jedoch immer mit ausreichend Abstand, damit dem:der Überholten genügend Raum für Bewegungen bleibt.

Wer in eine Abfahrt einfahren oder nach einem Halt wieder anfahren möchte, muss sich vergewissern, dass dies ohne Gefahr für sich selbst und andere möglich ist.

An engen oder unübersichtlichen Stellen sollte ein Halt vermieden werden. Bei einem Sturz ist die Stelle so schnell wie möglich freizumachen.

Beim Aufstieg oder Abstieg zu Fuß ist der Rand der Abfahrtsstrecke zu benutzen.

Markierungen und Signalisation müssen beachtet werden.

Bei Unfällen besteht die Pflicht zur Hilfeleistung.

Nach einem Unfall müssen alle Beteiligten und Zeugen und Zeugninnen ihre Personalien angeben, unabhängig davon, ob sie verantwortlich sind oder nicht.

Einteilung Schwierigkeits­grade

Was bedeutet die Farbskala der Pisten? Wir erklären dir, was du auf den blauen, roten und schwarzen Abfahrten und den Skitouren zu erwarten hast.

  • Leichte Piste (Blaue Piste): Die Neigung dieser Piste darf 25 % Längs- und Quergefälle nicht übersteigen, mit Ausnahme kurzer Teilstücke im offenen Gelände.
  • Mittelschwierige Piste (Rote Piste): Die Neigung dieser Piste darf 40 % Längs- und Quergefälle nicht übersteigen, mit Ausnahme kurzer Teilstücke im offenen Gelände.
  • Schwierige Piste (Schwarze Piste): Die Neigung dieser Piste übersteigt die Maximalwerte der Roten Piste. Diese steilen Skipisten sollten nur von sehr erfahrenen und sicheren Skifahrer:innen befahren werden.
  • Skiroute: Eine Skiroute ist die Zwischenstufe zwischen einer präparierten Skipiste und dem freien Gelände. Sie ist markiert und vor Lawinengefahr gesichert, wird jedoch nicht maschinell präpariert. Dies bedeutet, dass auf einer Skiroute unterschiedliche Bedingungen wie Tiefschnee, Buckelpisten oder unebenes Gelände auftreten können. Deswegen sind Skirouten für geübte Skifahrer:innen und Snowboarder:innen geeignet, die über fortgeschrittene Fahrkenntnisse verfügen.

Beschilderung alpine Gefahren & Betriebszeiten

Alpine Gefahren
Achte darauf, dass du dich im hochalpinen Gelände befindest. Das Verlassen der markierten Pisten erfolgt auf eigene Gefahr. Am Gletscher ist abseits der markierten Pisten mit Gletscherspalten zu rechnen - LEBENSGEFAHR!
Lawinengefahr
Wird für eine Skipiste oder Skiroute Lawinengefahr festgestellt, muss diese unverzüglich gesperrt werden. Müssen alle von einem Lift erschlossenen Skipisten/Skirouten gesperrt werden, muss der Betrieb der Anlage eingestellt werden bzw. die Mitnahme von Winterportgeräten verboten werden. Lawinenwarnschilder und Blinkleuchten warnen vor diesen Gefahren und sind genau zu beachten. Gesperrte Skipisten/Skirouten: Das Befahren solcher Skipisten und Skirouten ist ausnahmslos verboten und darf auch nicht auf eigene Gefahr unternommen werden. Die Lawinenkommission ist zuständig für das Sperren und die Freigabe von Skipisten, Skirouten und Straßen je nach Wetterlage. Diese Kommission besteht aus erfahrenen und geschulten Personen, die diese Aufgabe weitgehend ehrenamtlich durchführen.
Lawinengefahr im freien Skiraum
Grundsätzlich ist beim Verlassen des gesicherten Skiraums (Skipisten, Skirouten) auf alpine Gefahren im besonderen auf die Lawinengefahr zu achten. Erkundige dich in jedem Fall vor dem Befahren über die aktuelle Lage. Jede:r Winterportler:in ist im freien Skiraum eigenverantwortlich unterwegs. Wenn laut Lagebericht des Lawinenwarndienstes große bzw. sehr große Lawinengefahr besteht (Stufe 4 oder 5 auf der europ. Gefahrenskala) sind die Lawinenwarnleuchten auf den Panorama-/Orientierungstafeln einzuschalten.
Betriebszeiten - Pisten außer Betrieb
Beachte im Interesse deiner eigenen Sicherheit die Hinweise an den Liftanlagen hinsichtlich der Betriebszeiten der jeweilige Anlage bzw. der Skipisten. Die letzte Kontrollfahrt des Pistendienstes erfolgt nach Betriebsschluss der Anlagen. Außerhalb der Betriebszeiten erfolgt keine Gefahrensicherung mehr auf den Pisten – es ist äußerste Vorsicht geboten! Es besteht Verletzungsgefahr durch Pistenbearbeitung - Spurrinnen, Windenseile, freiliegende Kabel und Schläuche der Schneekanonen. KEINE HAFTUNG BEI UNFÄLLEN!
Betriebseinstellungen aus Sicherheitsgründen
Extreme Witterungsverhältnisse (Lawinengefahr, Sturm, …) zwingen manchmal zur Betriebseinstellung von Anlagen bzw. zur Sperre von Skipisten oder einzelnen Hängen. Diese Maßnahmen müssen zur Sicherheit und zum Schutz der zu befördernden Fahrgäste ergriffen werden und sind durch die Betriebsvorschriften des Bundesministeriums vorgegeben. Quelle: Leitfaden: Die Verkehrssicherungspflicht für Skiabfahrten, SITOUR GmbH, 1999
Sprengarbeiten
Im gesamten Skigebiet werden zu jeder Tages- und Nachtzeit, nach Neuschneefällen, starken Höhenwinden oder Strahlungseinflüssen, Sprengarbeiten zum künstlichen Auslösen von Lawinen vorgenommen. Das Befahren und Betreten des Geländes, außer den markierten und geöffneten Pisten und Wegen, ist zu dieser Zeit verboten. Warnschilder und Absperrungen sowie eventuelle Anweisungen von Absperrposten sind zu beachten.

Sicherheit für Freerider:innen

Hochkarätige Powder-Action: Dank der Höhenlage und Schneesicherheit ermöglicht das Winterskigebiet oft die ersten und letzten "Pow"-Turns der Saison. Mit vielseitigem Gelände, von weiten Tiefschnee-Hängen bis zu engen Couloirs mit Cliff-Drops, bietet das Resort Freerider:innen aller Levels spannendes Terrain.

Im hochalpinen Gelände von Obergurgl-Hochgurgl geben Wind & Wetter den Takt vor. Wer sich abseits von gesicherten Pisten bewegt, muss sich deshalb dem Rhythmus der Natur anpassen. Zum Taktgefühl gehört neben dem korrekten Verhalten im Backcountry auch der Check des Lawinenlage- und Wetterberichts im Vorfeld. Wie dein Wissen zum Thema Sicherheit beim Freeriden sollte auch deine Ausrüstung auf dem aktuellsten Stand sein. Obergurgl-Hochgurgl stellt Powder-Fans Einrichtungen und Tools zur Seite, um Bewusstsein zu schaffen und das Risiko zu minimieren.

ORTOVOX hat es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, die Lawinenprävention voranzutreiben. Zu diesem Zweck wurde die digitale Ausbildungsplattform für Lawinensicherheit namens SAFETY ACADEMY LAB SNOW eingerichtet, die Videos-Tutorials, Lerntools und Wissenswertes zum Thema Lawinen beinhaltet. Mitgewirkt haben dabei (unter anderem) auch Rudi Mair und Patrick Nairz vom Lawinenwarndienst Tirol, die zu den bekanntesten Lawinenexperten Europas zählen.

An folgenden vier Standorten im Skigebiet hast du die Möglichkeit, dein Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS) auf dessen Funktionsfähigkeit hin zu überprüfen: 2x Festkogl, 1x Hohe Mut, 1x Wurmkogl.

Was gehört alles zur Freeride-Ausrüstung? Welche Regeln müssen beim Freeriden beachtet werden? Wie kann das Risiko bereits bei der Planung, aber auch im Gelände, minimiert werden? Fragen über Fragen! Die folgende Lawinen-Risiko-Checkliste hilft dabei, den Überblick zu bewahren.

Freeride-Ausrüstung

  • Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS)
  • Lawinenschaufel
  • Lawinensonde
  • Erste-Hilfe-Set
  • Mobiltelefon für Notrufe
  • Empfohlen: Rucksack mit Lawinen-Airbag-System

Freeride-Grundregeln

  • Täglicher Check des Lawinenlageberichts
  • Niemals ohne LVS ins freie Gelände; regelmäßiges Training der Verschüttetensuche
  • Nie alleine, aber auch nicht in sehr großen Gruppen, ins Backcountry
  • Check vor dem Drop-In: Wer/was ist über mir, wer/was unter mir?
  • Extrem steile Hänge einzeln abfahren
  • Beim Aufstieg im steilen Gelände größere Abstände einhalten
  • Schlechte Sicht? Besser mal einen Rückzieher machen

Check 1: Planung im Vorfeld

  • Check des Lawinenlage- und Wetterberichts
  • Wie ist die aktuelle Lawinenwarnstufe? Gefahrenstellen einprägen
  • Wie wird das Wetter? Welche Bedingungen erwarten mich im Gebiet?
  • Gebiet & Tour den Bedingungen entsprechend auswählen
  • Wer kommt mit? Anfänger oder erfahrene Freerider:innen?
  • Kontrolle des Equipments

Check 2: Beobachten & Einschätzen im Gelände

  • Gibt es Neuschnee? Wenn ja, wie viel?
  • Sind Alarmzeichen zu erkennen? Aufmerksame Suche nach Gefahrenzeichen wie frische Lawinen, Schneemäuler, Wumm-Geräusche, Triebschneeansammlungen etc.
  • Wo sind die günstigen bzw. ungünstigen Hangrichtungen, wo mögliche Gefahrenstellen?
  • Lawinenlagebericht im Gelände erneut in Erinnerung rufen und beachten
  • Lawinen-Verschütteten-Suchgerät kontrollieren
  • Was machen meine Freeride-Buddies: (Un)vorsichtiges Verhalten? Erschöpfung oder Überforderung und damit einhergehende Stürze?

Check 3: Einzelhang-Check & Entscheidung

  • Check der Neuschneemenge
  • Gibt es frischen Triebschnee?
    Weist der Hang eine Neigung von 30 Grad auf und somit die Möglichkeit eines Lawinenabgangs? Gehört der Hang zu den im Lawinenlagebericht genannten kritischen Hang- und Höhenlagen?
  • Was wäre wenn? Mögliche Fluchtwege bei Lawinenabgang einprägen (Typisches Lawinengelände: felsdurchsetzte Steilhänge, steile Windschatten- und Schattenhänge
  • Kann ich bzw. meine Buddies den Powder-Hang schnell und sturzfrei bewältigen?
  • Abstände einhalten
  • Sammelpunkte vereinbaren
  • 1 (Gering): Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich. Spontan sind keine Lawinen (sog. Rutsche) zu erwarten. Allgemein sichere Verhältnisse.
  • 2 (Mäßig): Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Größere Lawinen sind nicht zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein gut verfestigt, außer an einigen Steilhängen. Vorsichtige Routenwahl bei den angegebenen Steilhängen und Hangexpositionen.
  • 3 (Erheblich): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Fallweise sind spontan einige mittlere, vereinzelt aber auch große Lawinen möglich. Die Schneedecke ist an vielen Steilhängen nur mäßig bis schwach verfestigt. Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig. Angegebene Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.
  • 4 (Groß): Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen möglich. Fallweise entstehen viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt. Bei der Routenwahl Beschränkung auf mäßig steiles Gelände sowie Beachtung der Lawinenauslaufgebiete. Es ist viel Erfahrung in der Lawinenbeurteilung notwendig.
  • 5 (Sehr groß): Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Bei dieser Warnstufe ist in Skigebieten somit kein sicherer Betrieb mehr möglich. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Verzicht auf Touren ist empfohlen.

Informiere dich vor einer Freeride-Tour über die aktuelle Lawinengefahrenstufe! Einen täglich aktualisierten Lawinenlagebericht (in den Wintermonaten) bietet der Lawinenwarndienst Tirol auf der offiziellen Website.

Welche Hangneigung bei welcher Lawinenwarnstufe?

  • Stufe 2: Verzichte auf extrem steile Hänge mit einer Hangneigung jenseits von 40 Grad
  • Stufe 3: Verzichte auf sehr steile Hänge mit einer Hangneigung über 35 Grad
  • Stufe 4 & 5: Verzichte komplett auf das Freeriden

Halte dich von felsdurchsetztem Steilgelände fern und springe nicht von Wechten. Im Zweifel oder bei ungutem (Bauch)Gefühl: Verzichte auf den Powder-Run oder die Freeride-Tour – es ist es niemals wert, dafür dein Leben zu riskieren! (Diese Lawinen-Risiko-Checkliste beinhaltet Input und Informationen von powderguide.com)

Die wichtigsten Notrufnummern für einen Alpinunfall in Österreich sind:

  • 140 Alpinnotruf
  • 144 Rettungsnotruf
  • 112 Euro Notruf

Beginne immer mit den wichtigsten Informationen, wenn danach die Verbindung abreißt, kann trotzdem die Rettungsaktion gestartet werden:

  • WAS ist geschehen? (Lawinenabgang, Absturz,…)
  • WO liegt der Notfall-Ort? (Ortsbezeichnung, Höhe, evtl. GPS-Koordinaten)
  • WIE geht es dem Verletzten? (bewusstlos, schwer verletzt,…)

Nenne deine Telefonnummer und bleibe bis zum Eintreffen der Rettungskräfte telefonisch erreichbar, damit Leitstelle oder Hubschrauber zurückrufen können.

ACHTUNG: Lege nicht auf und folge den Anleitungen der Leitstelle. Nur diese beendet das Gespräch! Außerdem kann sie wichtige Ratschläge zur Versorgung des Verletzten geben.

SOS-EU-Alp App