Tipps für gelungene Touren

So beglückend sich ein Gipfelsieg auch anfühlt: Erfolgreich ist eine Bergtour erst, wenn du aus eigener Kraft und wohlbehalten ins Tal zurückkehrst. Wanderkarten und -führer helfen dir dabei, auf markierten Wegen in genau definierten Schwierigkeitsgraden die Berghänge zu erklimmen. Schon bei der Tourenplanung gilt es, Wetterlaunen und deine eigene Konstitution einzuberechnen. Zur Ausrüstung gehören nicht nur knöchelhohe Bergschuhe, warme Kleidung, Getränk und Jause, sondern auch ein Erste-Hilfe-Set samt Notfallnummern. Diese einfachen Verhaltensregeln für Wanderer sichern dir ein großartiges Bergerlebnis in Gurgl, das in guter Erinnerung bleibt.

Gute Tipps zum Mitnehmen

Allgemeine Wanderempfehlung

Der Dachverband der führenden Bergsportverbände des Alpenbogens „Club Arc Alpin“ (CAA) hat Empfehlungen ausgearbeitet, die jede:r Wanderer:in und Bergsteiger:in beherzigen sollte – im Sinne der eigenen Sicherheit und um die alpine Natur auch für zukünftige Touren zu bewahren. Auch bei Begegnungen mit Weidevieh auf Almen gilt es, wichtige Verhaltensregeln zu beachten.

Bergwandern ist Ausdauersport. Die positiven Belastungsreize für Herz und Kreislauf setzen Gesundheit und eine realistische Selbsteinschätzung voraus. Vermeide Zeitdruck und wähle das Tempo so, dass niemand in der Gruppe außer Atem kommt.

Wanderkarten, Führerliteratur, Internet und Experten informieren über Länge, Höhendifferenz, Schwierigkeit und die aktuellen Verhältnisse. Stimme deine Tour immer auf die Gruppe ab! Achte besonders auf den Wetterbericht, da Regen, Wind und Kälte das Unfallrisiko erhöhen.

Passe die Ausrüstung der Unternehmung an und achte auf ein geringes Rucksackgewicht. Regen-, Kälte- und Sonnenschutz gehören immer in den Rucksack, ebenso ein Erste-Hilfe-Paket und ein Mobiltelefon (Euro-Notruf 112). Karte oder GPS unterstützen die Orientierung.

Gute Wanderschuhe schützen und entlasten den Fuß und verbessern die Trittsicherheit! Achte bei der Wahl auf perfekte Passform, rutschfeste Profilsohle, Wasserdichtigkeit und geringes Gewicht.

Stürze, die durch Ausrutschen oder Stolpern verursacht werden, sind die häufigste Unfallursache! Beachte, dass zu hohes Tempo oder Müdigkeit die Trittsicherheit und Konzentration stark beeinträchtigen. Achtung Steinschlag: Durch achtsames Gehen vermeidest du das Lostreten von Steinen.

Im weglosen Gelände steigt das Risiko für Orientierungsverlust, Absturz und Steinschlag. Vermeide Abkürzungen und kehre zum letzten bekannten Punkt zurück, wenn du einmal vom Weg abgekommen bist. Häufig unterschätzt und sehr gefährlich: steile Altschneefelder!

Rechtzeitige Rast dient der Erholung, dem Genuss der Landschaft und der Geselligkeit. Essen und Trinken sind notwendig, um Leistungsfähigkeit und Konzentration zu erhalten. Isotonische Getränke sind ideale Durstlöscher. Müsliriegel, Trockenfrüchte und Kekse stillen den Hunger unterwegs.

Beachte, dass Abwechslung und spielerisches Entdecken für Kinder im Vordergrund stehen! In Passagen mit Absturzrisiko kann ein Erwachsener nur ein Kind betreuen. Sehr ausgesetzte Touren, die lang anhaltende Konzentration erfordern, sind für Kinder nicht geeignet.

Kleine Gruppen gewährleisten Flexibilität und ermöglichen gegenseitige Hilfe. Informiere vertraute Personen über Ziel, Route und Rückkehr. Bleibe in der Gruppe zusammen. Achtung Alleingänger: Bereits kleine Zwischenfälle können zu ernsten Notlagen führen.

Zum Schutz der Bergnatur: keine Abfälle zurücklassen, Lärm vermeiden, auf den Wegen bleiben, Wild- und Weidetiere nicht beunruhigen, Pflanzen unberührt lassen und Schutzgebiete respektieren. Zur Anreise öffentliche Verkehrsmittel verwenden oder Fahrgemeinschaften bilden.

Vorsicht: Wie verhalte ich mich bei Weidevieh?

Kühe gelten generell als sanftmütige Tiere. Angriffe auf Wandernde lassen sich durch das richtige Verhalten in ihren Lebensräumen vermeiden:

  1. Nimm Distanz zu den freilaufenden Tieren ein und bleibe auf den vorgesehenen Wanderwegen.
  2. Fühlt sich die Kuh, insbesondere durch Hunde oder Provokation bedroht, will sie sich und ihre Jungtiere verteidigen.
  3. Das Mitführen von Hunden erfolgt auf eigene Gefahr. Begleitende Hunde sind immer an der Leine zu führen. Wenn ein Angriff der Kühe unvermeidbar ist, lasse den Hund sofort von der Leine, um nicht selbst Ziel des Angriffs zu werden.
  4. Beim Überqueren von Weideflächen ruhig verhalten und Jungtiere weiträumig umgehen.
  5. Tore und Zäune nur durchqueren, wenn es keine Umwanderungsmöglichkeiten gibt. Nach dem Öffnen sorgfältig schließen!
Orientierung leicht gemacht

Wegmarkierungen

Dank einheitlicher Beschilderung und Wegmarkierungen findet man sich in den Bergen rund um Gurgl gut zurecht. Auch die Klassifizierung von Wanderwegen in verschiedenen Schwierigkeitsgrade hilft dabei, den persönlich passenden Pfad einzuschlagen. Wanderwege (leicht), Bergwege (rot=mittelschwierig bis schwarz=schwierig) und Alpine Routen (sehr schwierig) erschließen mit bestimmten Charakteristika die verschiedenen Höhenstufen rund um Gurgl.

Schwierigkeitsgrade:

Wanderwege: Breite und vorwiegend flache Wege, die im Dauersiedlungsraum und im Wald verlaufen, setzen weder Bergerfahrung noch eine bestimmte Ausrüstung voraus. Für wen? Einsteiger und Spaziergeher

Rote Bergwege: Mittelschwierige Bergwege verlaufen in der Regel oberhalb der Waldgrenze, sind überwiegend schmal, oft steil angelegt, teilweise ausgesetzt und setzen alpine Grundkenntnisse voraus. Kurze gesicherte Kletterpassagen können vorkommen. Für wen? Trittsichere, geübte Bergwanderer

Schwarze Bergwege: Schwierige Bergwege sind schmal, ganz oder zum Teil sehr steil angelegt, oft ausgesetzt und können bei Schlechtwetter gefährlich sein. Mit längeren gesicherten Kletterpassagen ist zu rechnen. Auch die sogenannten Klettersteige zählen zu den schwarzen Bergwegen. Für wen? Schwindelfreie, trittsichere Bergsteiger mit Alpinerfahrung und entsprechender Ausrüstung

Alpine Route: Diese sehr schwierigen Routen verlaufen in hochalpinem Gelände auf teilweise nicht markierten Wegen, ausgesetzten Steigen und ungesicherten Geh- und Kletterpassagen. Daher besteht auf Alpinen Routen ausdrücklich Ausrutsch- und Absturzgefahr. Für wen: Schwindelfreie, konditionsstarke, trittsichere, hochalpin erfahrene Bergsteiger mit entsprechender Ausrüstung

Erste Hilfe & Notruf

Bergrettung & Erste Hilfe

Setze im Ernstfall die richtigen Schritte

Plötzlicher Wetterumschwung, Versteigen in unwegsamem Gelände, ein Ausrutscher oder Schwächeanfall: In den Bergen rund um Gurgl kann es schlagartig gefährlich werden. Da heißt es schnell Hilfe zu organisieren, um dich selbst oder andere Personen aus der Notlage zu befreien. Bestens ausgerüstet bist du mit der Notfall-App der Bergrettung auf deinem Handy und einem guten Outdoor-Erste-Hilfe-Set im Rucksack.

 

Erste Hilfe & Notruf

Wenn ein Unfall geschehen ist, führt der erste Handgriff zum Handy, um die Rettungskette in Gang zu setzen. Ein Mobiltelefon mit vollem Akku und Ladegerät gehört daher in jeden Rucksack.

 

Notruf-Nummern

  • «« 140: Bergrettung – Alpinnotruf
  • «« 112: Europäischer Notruf (funktioniert mit jedem Handy & in jedem verfügbaren Netz)

 

Kein Netz?

Ohne Netz und im Funkschatten ist kein Notruf möglich. Suche einen besseren Standort und wähle regelmäßig 112. Euro Notruf: Zugang in jedes verfügbare Netz, wenn nach dem Einschalten statt des PIN-Codes 112 eingegeben wird oder mittels SOS-Notruf-Funktion.

 

Unfallmeldung

  • Wer meldet / Rückrufnummer?
  • Wo genau ist der Unfallort?
  • Was ist passiert?
  • Wie viele Verletzte gibt es?

 

Schon gewusst? Die Bergrettung Tirol ...

  • hilft dort, wo andere Rettungsorganisationen nicht mehr weiterkommen.
  • leistet professionelle Hilfe im alpinen Gelände.
  • zählt auf ein geschultes Team aus Ehrenamtlichen.
  • ist 365 Tage im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit.
  • besteht aus 92 Ortsstellen, um schnellstmöglich am Unfallort zu sein.

 

Notfall App Leitstelle Tirol

Smartphone Nutzer können sich die Notfall App der Leitstelle Tirol installieren. Sie hilft beim Versenden eines Notrufs und übermittelt gleichzeitig den eigenen Standort, um die Bergretter zeitsparend und zielgenau zum Verunfallten zu lotsen.

 

App Download

Weitere Details zur Notfall App finden Sie in den jeweiligen App-Stores.

Was Wanderer beachten müssen

Verhaltensregeln beim Wandern

Der VAVÖ (Verband Alpiner Vereine Österreichs) und die UIAA (Union internationale des associations d'alpinisme) haben 10 internationale Wander- und Bergsteigerregeln aufgestellt, um die Sicherheit am Berg zu fördern. Wer diese Richtlinien verinnerlicht, kann den Wanderurlaub in Gurgl sorgenfrei genießen.

  1. Körperliche Eignung: Prüfe vor dem Wandern deine körperliche Eignung und schätze deine Erfahrung sowie die deiner Begleitung richtig ein.
  2. Planung: Plane jede Bergtour vorher genau. Nicht die Streckenlänge ist beim Wandern und Bergsteigen entscheidend, sondern die zu überwindende Höhendifferenz.
  3. Ausrüstung: Am Berg benötigst du eine entsprechende Wanderausrüstung, Wanderbekleidung und feste Wanderschuhe mit griffiger Sohle. Wetter- und Kälteschutz sind unerlässlich! Tourenapotheke und Notverpflegung nicht vergessen!
  4. Wetter: Beachte die Witterungsverhältnisse, insbesondere die Wettervorhersagen und Lawinenberichte. Erkundige dich vor dem Wandern auch über die lokale Wetter- bzw. Schneelage im betroffenen Tourengebiet.
  5. Gib Bescheid: Die Tour muss entsprechend der Jahreszeit der Tageslänge angepasst sein. Gib aus Gründen der Sicherheit, Weg und Ziel an - allenfalls auch den Zeitpunkt der Rückkehr.
  6. Weggehen: Früh weggehen, früh zurückkehren. Verhindere, dass die Nacht dich unterwegs überrascht.
  7. Nimm jemanden mit: Gehe nicht allein. Überzeuge dich von den Fähigkeiten deiner Begleiter. Die Leistungsfähigkeit des Schwächsten ist der Maßstab.
  8. Überanstrengung: Pass dein Tempo immer deinen Möglichkeiten und denen deiner Begleiter an. Zu schnelles Gehen führt unweigerlich zu frühzeitiger Erschöpfung.
  9. Wanderwege: Verlasse die markierte Wanderwege nicht. Auf verschneiten Gletschern und Kletterrouten ist immer mit Brust- und Sitzgurt anzuseilen.
  10. Umwelt: Halte die Bergwelt sauber, nimm deine Abfälle mit ins Tal und hilf mit, unsere Berge rein zu halten.
Deine Packliste für eine wohltuende Auszeit

Tourenplanung & Ausrüstung

Spazierengehen oder Wandern? Gerade für eine Tour im Hochgebirge benötigst du einige Tools und eine passende Ausrüstung. Mit unserer Packliste kannst du deine Wanderung und das Dorf-Flair bei deiner Einkehr rundum genießen.

 

Tourenplanung mit Profi-Tipps

Je länger die Tour, umso aufwendiger die Planung. Gerade Mehrtagestouren erfordern eine detaillierte Planung, damit sie zu deinem Wellbeing beitragen. Generell gilt zugunsten deiner Sicherheit: Lieber eine Tour vorzeitig abbrechen, als im Hochgebirge in einen Wettersturz zu geraten.

Auch für eine erholsame Tagestour ist eine gute Planung wichtig. Welche Route möchtest du bewältigen? Wie lange dauert sie und wie anspruchsvoll ist sie? Wie sieht es auf der Strecke mit der Gastronomie aus? Könntest du dich dort auch bei einem Unwetter unterstellen? Gleiche diese Informationen mit deiner Wetter-App ab und sorge für passendes Schuhwerk und Regenschutz. Teleskopstöcke bieten zusätzlich eine wohltuende Entlastung für Beinmuskeln und Gelenke. In deinen Rucksack gehört außerdem ein Erste-Hilfe-Pack. Ist alles vorbereitet, kannst du dich in die facettenreiche Natur Gurgls begeben.

Auf eine Mehrtagestour bereitest du dich im Optimalfall schon zuhause vor und steigerst deine Fitness. Außerdem solltest du die Unterkünfte deiner Tour reservieren, bevor du die Wanderschuhe anziehst. Für die warme Jahreszeit bietet sich auch ein Biwaksack an. So hast du es auch in sternenklaren Nächten schön warm.

Du willst mehr wissen? Das Ötztal-Magazin hält weitere Tipps für Tagestouren und Mehrtagestouren für dich bereit.

 

Ausrüstung - die Must-Haves für ein angenehmes Naturerlebnis

Sonne, Schnee und Wind? Egal, wie lange du unterwegs sein wirst – du solltest dir vorab eine Wetter-App installieren und die Push-Nachrichten einschalten. Doch nicht nur das Wetter kann dir einen Strich durch die Rechnung machen. Deine Ausrüstung fängt eventuelle Schwierigkeiten ab, sodass deine Wanderung zur aktiven Erholung wird. Damit du immer auf der sicheren Seite bist, stellen wir dir hier zwei Packlisten zur Verfügung.

Für eine Tagestour solltest du einpacken:

  • Atmungsaktive Outdoor-Bekleidung passend zum Wetter der nächsten Tage
  • Verpflegung für alle Beteiligten, v.a. Wasserflaschen und Traubenzucker
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung (Blasterpflaster, Wundpflaster, Desinfektion…)
  • Voll geladenes Handy, Powerbank, Ladegeräte
  • Wanderkarte und Literatur oder entsprechende Offline-Apps
  • Sonnenschutz - Sonnenbrille, -creme und -hut
  • Regenschutz
  • Bargeld
  • Toilettenartikel
  • Eingelaufene Wanderschuhe und Teleskopstöcke

Für eine Mehrtagestour brauchst du außerdem:

  • Taschenmesser
  • Alpenvereins-Ausweis (wenn vorhanden)
  • Biwaksack
  • Handschuhe und Mütze
  • Stirnlampe
  • Hüttenschlafsack
  • Handtuch
  • Trekkingsocken
  • Wechselkleidung
Für punktgenaue Orientierung

Wanderkarten Gurgl

Aktuelle Wander- und Tourenkarten sowie exakt recherchierte Wander- und Tourenführer sind das Um und Auf einer gelungenen Bergtour. Bei den Informationen von Ötztal Tourismus ist Top-Material aus renommierten Verlagshäusern erhältlich. Obendrauf gibt’s persönliche Tipps für das nächste Bergabenteuer in Gurgl und dem gesamten Ötztal.

Wir empfehlen folgende Karten und Führer für Wanderungen bzw. Touren in den Ötztaler Alpen. Erhältlich bei den Informationen von Ötztal Tourismus.

  • Ötztaler Alpen, Ötztal, Pitztal, Kompass Wanderkarten - 43
    Wandern, Rad, Skitouren. Mit Panorama. GPS-genau, 1:50.000
  • Inneres Ötztal, Kompass Wanderkarten - 042
    Gurgler Tal, Venter Tal, Pitztal. Wandern, Rad, Skitouren. GPS-genau, 1:25.000
  • Ötztal - doppelseitige Spezialkarte, Verlag Mayr
    Wander- Rad- MTB- und Tourenkarte, 1:35.000
  • Ötztal - doppelseitige Spezialkarte, Verlag Mayr
    Wander- Rad- MTB- und Tourenkarte mit 130 Wanderwegbeschreibungen, 1:35.000